mäd’s monthly #04 playa places to be

mäd’s monthly #04 playa places to be

wie versprochen kommt hier teil zwei mit den places to be, to eat and to see in playa. es erwartet dich ein bunter mix aus ausflugszielen, restaurants, cafés, unterkünften, märkten und was mir (oder uns) sonst noch einfällt. 

nachdem wir playa nun über fünf monate erkunden konnten kommt hier unsere ultimative liste für playa del carmen. vorab ein bisschen was zur geschichte. playa del carmen befindet sich in yucatan, einem der 32 bundesstaaten in méxico, mitten in der karibik. 2022 leben ca. 350.000 menschen in playa. vor dreißig jahren gab es diesen ort noch nicht. durch tourismus hat sich, vor allem in den letzten jahren, aus dem nichts eine großstadt aufgebaut. traumhaft weiße strände mit türkisfarbenem wasser, palmen, sonne, wärme und alles was das herz begehrt. und natürlich tourismus. riesige malls am strand, hotel zones und party touristen. nichtsdestotrotz sind die möglichkeiten gegeben, sich eher im lokalen teil aufzuhalten, dann wirst du wenig vom tourismus mitbekommen. wir haben für uns die perfekte balance gefunden, was zum teil auch daran lag, dass wir sehr oft die unterkunft wechselten und damit die möglichkeit hatten, die verschiedenen ecken zu testen. legen wir also los mit den unterkünften, die wir definitiv weiterempfehlen würden.

PLAYA DEL CARMEN // UNTERKÜNFTE

  • playa del carmen ist in verschiedene „bezirke“, sogenannte colosios aufgeteilt. je nachdem in welchen colosio du lebst bist du näher oder weiter von der innenstadt (dort findet der großteil statt) entfernt. unsere erste unterkunft war weit außerhalb und wir sind mit dem taxi in die innenstadt gefahren. das geht preislich total klar (zwischen 3,50 € und 5,00 € pro fahrt), läppert sich aber auf dauer. das apartment war hingegen super. zwei schlafzimmer, top ausgestattete küche, pool im innenhof. wir lebten in einem condominio und waren dort komplett unter den locals. alltag, keine touristen und günstiger zum leben und einkaufen. link zum apartment: https://www.airbnb.de/rooms/53738743?source_impression_id=p3_1664743556_hHrHwkhsBzO3CTjf
  • da wir gerne näher im zentrum sein wollten buchten wir ein neues apartment. es sah top aus auf den bildern, perfekte lage, strandnähe aber keine bewertungen. entgegen meinem kopf entschieden wir uns trotzdem dafür und wurden nicht enttäuscht. wir waren die ersten, alles nigelnagelneu, ein riesiges bett, hell und komfortabel. unsere host war so bemüht uns den aufenthalt so entspannt und angenehm wie möglich zu machen. dort fühlten wir uns sehr wohl und waren name ende sogar zum runden geburtstag eingeladen. ganz wilder abend aber wunderschön. rosis studio findest du hier: https://www.airbnb.de/rooms/637040965819659481?source_impression_id=p3_1664743818_2Rcd%2Fz079U8E7Fze
  • unser persönliches highlight in playa ist die unterkunft von marco und claudio. top lage und trotzdem sehr ruhig. der innenhof ist wunderschön mit kleinem pool. im ersten stock gibt es eine überdachte terrasse. die apartments sind liebevoll eingerichtet und es ist alles das was man braucht. zum strand sind es fußläufig maximal 10 minuten, ins zentrum ebenfalls. supermärkte, wäschereien und fruterias sind im sehr nahen umkreis. unsere hosts haben sich um alles gekümmert, waren aufmerksam und sehr gut erreichbar. es hat alles gepasst und wir würden jederzeit sofort zurückkommen und auch direkt länger bleiben. zum apartment gehts hier: https://www.airbnb.de/rooms/21534795?adults=2&children=0&infants=0&check_in=2022-09-18&check_out=2022-09-30&source_impression_id=p3_1664811960_xiEXw9erIUC0ClbM
  • ein apartment, dass ich gerne unter vorbehalt empfehlen würde liegt direkt an der 30 avenida, aber auch an einer großen hauptstraße. dementsprechend ist der verkehrslärm tagsüber und auch nachts zum teil anstrengend. für uns war es ok, wir schliefen mit ohrstöpseln und offener balkontüre (a/c ist nicht so unser ding). es besteht dementsprechend auch die möglichkeit, tür zu und klima anzumachen. dann dürfte es leiser sein. die avenida 30 ist meine liebste straße in playa. sehr lokal, viele kleine geschäfte und das beste essen an jeder ecke. es ist von vorteil spniasch zu sprechen, dafür kaum touristen. unsere gastgeber waren freundlich und aufmerksam. nicht mein favorit aber trotzdem zu empfehlen. https://www.airbnb.de/rooms/584994180388630822?source_impression_id=p3_1664812402_r4QKs9Pp5Ho3VZT6

PLAYA DEL CARMEN // AUSFLUGSZIELE

viel tourismus bedeutet viele angebote. tagesausflüge, wochenendausflüge und alles was das herz begehrt. von playa aus sind super viele ziele in relativ kurzer zeit per bus, shuttle oder boot zu erreichen. folgend eine auflistung. wir waren bisher nicht überall, freundeten uns jedoch mit einem tourguide an, von dem wir sehr viel lernen durften. folgend unsere empfehlungen: 

  • isla holbox: ein traumhaft schöner und magischer ort, ca. 2 autostunden und eine bootsfahrt von playa entfernt. lohnt sich als tagesausflug oder über ein wochenende mit aufenthalt vor ort. die insel ist größtenteils naturschutzgebiet, was bedeutet, dass dort flamingos brüten, delfine ihr zuhause haben, rochen und schildkröten zu sehen sind und alles einfach wunderschön ist. auf der insel leben ca. 1.500 menschen. du kannst dort schnorcheln, tauchen, essen oder am strand entlanglaufen und zwischendurch baden gehen. deine tour kannst du hier buchen, richte liebe grüße von mir oder uns aus, vielleicht gibts einen kleinen rabatt: https://mayan-universe.com
  • cozumel eine insel in der karibik vor playa del carmen. vom strand in playa erkennt man die skyline. mit dem boot fährst du ca. 45 minuten. ein beliebtes ziel für taucher denn vor der küste von cozumel hast du die möglichkeit auf delfine, schildkröten und wasserkühe zu treffen – traumhafte strände inklusive.
  • isla mujeres: die insel liegt vor cancùn und ist von dort aus mit dem boot zu erreichen. ähnlich wie cozumel ist auch hier ein wahres taucherparadies. außerdem befindet sich auf dieser insel eine aufzuchtstation für meeresschildkröten. kulturbegeisterte besucher können dort die überreste eines maya-tempels besuchen.
  • chitchen itzà: wurde zum unesco welterbe ernannt und ist mit die bedeutendste ruinenstätte auf der halbinsel yucatan. die bekannte pyramide stammt aus der späten maya-zeit und hat bis heute für die bewohner yucatans eine immens wichtige bedeutung. der ort wird als magisch beschrieben. zwei mal im jahr, zur winter- und sommersonnenwede, ist dort ein ganz besonderes spektakel zu beobachten. wenn die sonne in einem bestimmten winkel einfällt wirft sie schatten auf die treppen der pyramdie und es wirkt, als würden sich dort schlangen auf- und abbewegen. definitiv ein besuch wert, jedoch solltest du dich drauf gefasst machen, dass du nicht alleine dort sein wirst. die ruine ist mit das beliebteste ausflugsziel auf der halbinsel und stets sehr gut besucht.
  • bacalar: in diesem beitrag findest du weitere infos zu bacalar. wir verbrachten dort zehn tage und haben wirklich alles von der „stadt“ gesehen. solltest du beispielsweise ein paar wochen urlaub machen würde ich dir empfehlen, bacalar für 3 – 4 tage zu besuchen, das reicht völlig aus, um alles zu entdecken. mayan universe premium tours bietet sogar tagesausflüge nach bacalar an.
  • puerto morelos: eine 20.000 einwohner stadt (ca. 19.000 davon kamen in den letzten fünf jahren erst nach puerto morelos) ca. 30 kilometer entfernt von playa. mir hat es dort richtig gut gefallen und es erinnerte mich von der stimmung ein wenig an bacalar. an der promenade befindet sich ein handwerks- und kunstmarkt, eine große hauptstraße, an der entlang sich die meisten restaurant und supermärkte befinden. hier kann es durchaus passieren, dass ein alligator deinen weg kreuzt… außerhalb des zentrums beginnt direkt der jungle. auf jeden fall einen besuch für ein paar tage wert. solltest du interesse an yoga haben kann ich dir https://onebreathofyoga.com wärmstens ans herz legen. coco ist eine wundervolle seele und ich durfte dort sehr viel (über mich) lernen.
  • las coloradas: ca. 3,5 autostunden von playa entfernt befindet sich las coloradas, ein kleines dorf im norden yucatans. in diesem dorf befinden sich sogenannte salinen – große seen. diese stechen durch ihre atemberaubenden farben ins auge, nämlich all shades of pink. die salinen sind unter anderem heimat von flamingos und erhalten ihre farbe durch die nahrung der flamingos. auch die flamingos werden durch diese kleine krebstriere rosa bis pink eingefärbt.
  • cenoten: cenoten sind, einfach ausgedrückt, naturpools und kommen in dieser gegend méxicos sehr häufig vor. cenoten können offen zugänglich sein. manche sind unterirdisch und nur über ein loch in der decke zu erreichen und für manche benötigst du eine taucherausrüstung. das wasser in den cenoten ist süßwasser (das „grundwasser“ sozusagen) und alle cenoten sind (zum teil auch (nur) unterirdisch) miteinander verbunden. für die bewohner sind die cenoten ein wichtiger teil der kultur und man sagt ihnen nach, dass das baden heilende kräfte haben kann. wir besuchten die benote cristallino zwischen tulum und playa del carmen. in diesem artikel findest du weitere spannende infos zu cenoten im allgemeinen. http://rutadecenotes.com.mx/informacion.php?lang=de
  • tulum: in meinem zweiten beitrag steht noch ein bisschen mehr über tulum und warum ich dort nicht unbedingt noch mal hingehen muss. für einen tagesausflug oder das holistica tulum lohnt es sich aber allemal.
  • alle möglichen arten von wasser- und extremsportarten (skydiving, surfen, tauchen, jetski, schnorcheln, (beach)volleyball, yoga, pilates, lateinamerikanische tänze, und so weiter und so fort.
  • workshop- und kurasangebote aller art, stadtführungen mit schwerpunkt kulinarisch, streetart, kulturell und kulinarisch. es gibt quasi nichts, was es nicht gibt.
  • fortbewegung: playa del carmen ist groß, aber nicht zu groß. vieles in und um die stadt ist fußläufig erreichbar. alternativ kannst du dir ein fahrrad oder roller mieten. von autos würde ich persönlich abraten, vor allem als tourist aus europa. der verkehr ist anders, als wir ihn kennen. außerdem kannst du nur an bestimmten stellen parken und das ist, was ich gehört habe, sehr teuer. der öffentliche nahverkehr in playa ist super. busse fahren an jeder ecke in alle richtungen. unser highlight waren sogenannte „collectivos“. das sind kleine busse, die an den hauptstraßen entlangfahren, die dich genau dort einsammeln wo du stehst und dich auch an deiner gewünschten stelle (bzw. der nächsten straßenecke) wieder rauslassen. einfach kurz sagen, dass du aussteigen möchtest. eine fahrt kostet zwischen 30 und 50 pesos (umgerechnet ca. 1,50 € – 2,00 €).

PLAYA DEL CARMEN // RESTAURANTS + CAFÉS

  • the green village hotel (vegane optionen)
  • mercado 30 (vegane optionen)
  • lua burger (vegane optionen)
  • foodie market mision de las flores (vegano optionen)
  • tropical taco 5th avenue (vegetarische optionen)
  • che huevos (vegetarische optionen)
  • orange café (vegane optionen)
  • comet 984 diner (ralles vegan, inklusive der unfassbaren milchshakes)
  • hummus palace (vegane optionen)
  • fresco habito (alles vegan)
  • the pitted date (alles vegan)
  • chez celine (vegetarische optionen)
  • coral vegan pizza (alles vegan)
  • logia café (ich empfehle den brownie des hauses…)
  • yum yum 
  • streetfood aller art (eis, mais am stiehl, marquesitas (unbedingt probieren: banane, nutella, käse!!!), tacos, tortas, tortillias, mango mit chilli und limette, palettas (wassereis), empanadas, tamales (absoluter geheimtipp), enchilladas)
  • achja, und snacks. solltest du ebenfalls so gerne naschen wie ich, dann kann ich dir empfehlen, einfach mal durch die abarrotes (kleine „kiosks“ an jeder zweiten straßenecke) zu schlendern und dich wild durchzuprobieren. wirklich ein paradies für naschkatzen. egal ob süß, scharf, salzig, herzhaft oder einfach nur pervers (wie zum beispiel porpcorn mit caramel und käse). 

PLAYA DEL CARMEN // MÄRKTE

  • im „parque la ceiba“ findet samstags ein toller markt statt. der park an sich ist schon ein kleines highlight mitten in der stadt. samstags findest du diverse stände mit essen, schmuck, handgemachtem, büchern, traditioneller kleidung, kunst in allen formen, steine, räucherwerke und vieles mehr. im herzen des parks befindet sich ein café. auch unter der woche ist dort viel los. es wird yoga angeboten, unterschiedliche veranstaltungen für kinder (theater, turnen, tanzen, kinderkino) und mittwoch abend findet die movie night statt. die filme haben mindestens englischen untertitel. 
  • freitag, samstag und sonntag ab ca. 16:00 beginnt der markt auf dem „palacio municipal“ an der 10th av in playa. super viel super leckeres esse, getränke, kunst, schmuck, bekleidung, seife (auch selbst hergestelltes festes shampoo). es gibt nichts was es nicht gibt. definitiv einen besuch wert und wenn du nur einmal vorbei schlenderst und schaust, was dort angeboten wird. 

in und um playa finden noch einige weitere märtke an verschiedenen wochentagen statt. wir haben nicht alle besucht, deshalb kann ich dazu keine authentische empfehlung geben. so wie ich die stadt erlebt habe, hat mit sicherheit auch jeder andere markt seinen charme. 

FAZIT

je nachdem wie viel zeit du dort verbringst kannst du die stadt unterschiedlich intensiv erforschen. selbst nach einem knappen halben jahr fühlt es sich für mich an, als hätten wir noch lange nicht alles gesehen. ich lege dir ans herz, so viel wie möglich zu laufen. so kannst du in jede ecke spazieren und wirst mit sicherheit immer wieder neue, schöne orte entdecken. die stadt ist gerade mitten im aufbau und in der zeit, in der wir dort waren hat sich viel verändert. cafés sind umgezogen, haben geschlossen oder neu geöffnet, ganze gebäude wurden in der zeit errichtet und es tut sich ständig was. trotzdem ist das gefühl von urlaub und entspannung in der luft. playa hat sich für mich zu jeder zeit sicher angefühlt. die menschen waren stets herzlich, offen und hilfsbereit. durchweg schöne erfahrungen und tolle begegnungen. ein persönlicher rat von mir, bevor du nach méxico reist, lerne ein paar brocken spanisch. die basics sind völlig ausreichend aber es macht einen wirklich großen unterschied. in den touristischen ecken kommst du mir englisch ganz gut durch, je mehr es aber in die lokalen viertel geht, desto weniger klappt das. außerdem finde ich, dass es etwas mit respekt zu tun hat, zumindest auf spanisch sein essen bestellen zu können. #sorrynotsorry mein spanisch ist sehr weit entfernt von perfekt und lange konversationen sind bisher unmöglich. trotzdem verstehe ich viel und kann spontan antworten. mein gegenüber hat sich jedes mal total gefreut und ist anders auf mich zugegangen als mit englisch. für mich auch total verständlich, da in diesem teil des landes, sehr viel tourismus ist und (aus eigener erfahrung) viele englischsprachige touristen darunter sind, die sich komplett daneben benehmen. dementsprechend sind die méxikaner ein wenig empfindlich auf englischsprachige touristen. und als weißer erkennt dich sofort jeder als tourist 😉 

unsere zeit in méxico geht langsam dem ende zu und inzwischen sind wir in cdmx angekommen, um die letzten tage hier zu verbringen, bevor die reise weiter geht. hier werde ich noch einen abschließenden artikel verfassen, wenn ich einige tipps und sehenswürdigkeiten der hauptstadt gesammelt habe. 

wenn du fragen an mich oder uns hast, lass es mich gerne jederzeit wissen. das gleiche gilt für ergänzungen oder feedback. ich freue mich von dir zu hören und hoffe, du hast eine tolle zeit in playa del carmen. ich freue mich jetzt schon, an diesen ort zurück zu kehren.

in liebe,
mäd 

disclaimer: alle erwähnungen von cafés, restaurants, unterkünften und märtkten sind herzensempfehlungen. ich wurde dafür nicht bezahlt und die besitzer/veranstalter baten mich nicht darum. bezahlt haben wir alles von unserem eigenen geld. 

mäd’s monthly #03 über playa, pläne und pausen

mäd’s monthly #03 über playa, pläne und pausen

wow, das ging schnell. es ist sonntag nachmittag, anfang oktober und ich stelle fest, dass das letzte monthly über zwei monate her ist. mir kommt es vor, als wäre ich gestern am laptop gesessen, um den beitrag hochzuladen. das beschreibt auch ganz gut die letzten zwei monate. eine sehr schnelle und sehr intensive achterbahnfahrt durchs leben. beginnen wir aber ganz von vorne. (vermutlich werde ich diesen beitrag auf zwei aufteilen, es fließt geradezu aus mir heraus). als wir uns im april auf die reise machten, war der plan méxico zu bereisen. also ganz mexico. wir bekamen das visum für 180 tage – perfekt, dachten wir. da wird viel zeit sein, wir können mit dem bus das land durchqueren, sitzen romantisch in co-working spaces und frühstücken jeden morgen fancy avocado brote mit frischem saft. lol. wenn ich eins in den letzten wochen wirklich lernen durfte, dann, dass erwartungen immer und ich meine wirklich immer, an frustration geknüpft sind. dreimal darfst du raten, was nicht passiert ist. genau, wir sind nach 5 monaten immer noch oder schon wieder in playa. und es ist völlig in ordnung. wie ich hier schon geschrieben hatte, die sache mit dem planen.

erstens kommt es anders und zweitens als du denkst. 

aus vielen verschiedenen gründen hat es sich einfach nicht ergeben. zum einen war es der ort an sich. playa ist ein kleines paradies (zumindest für uns) wenn du mal einen ortswechsel brauchst. die stadt ist groß, es gibt so gut wie alles was man zum leben braucht, aber nicht zu groß. es gibt definitiv ecken, in denen es richtig local ist und trotzdem verbrachten wir ganze abende damit, über die 5th avenue zu schlendern (die „touri-promenade“). von hier aus konnten wir richtig schöne ausflüge, beispielsweise nach bacalar oder holbox machen. die kultur ist super spannend und es gibt unendlich viele angebote an wassersport, jeglichen anderen sportarten, restaurants, cafes und bars. einen wunderschönen strand (ja, das türkisblaue wasser ist tatsächlich noch schöner als auf bildern). nachdem wir uns ein bisschen auskannten, fanden wir unsere persönlichen lieblingsplätze. hier findest du eine übersicht unserer „places to be in playa“. zum anderen schlossen wir hier sehr schnell ganz viele menschen ins herz. wir lernten sie beim arbeiten kennen, setzten zum teil gemeinsame projekte um und trafen uns abends beim rumstromern oder einfach unterwegs. wir kennen nun menschen, die auf der ganzen welt verteilt (oder in méxico) leben und das ist ein richtig schönes gefühl. da wäre beispielsweise ein franzose, der in méxico lebt. ein in italien geborenen mexikaner, der nun zurück in playa ist. eine australierin, die aktuell noch in london lebt aber bald nach mailand zieht. eine venezuleanerin, deren heimat seit 20 jahren amsterdam ist. so viele inspirierende, interessante und schöne menschen, innen wie außen. ich kann es kaum erwarten, die ersten besuche zu planen. 

friede, freude, (vegane) eierkuchen.

neben all den äußeren umständen kamen erfahrungen und herausforderungen dazu, die keiner von uns gerne nach außen trägt. ich finde es aber wichtig, darüber zu sprechen und vielleicht den ein oder anderen menschen inspirieren zu können. das viele umziehen macht auf dauer müde. wir sind in den letzten 5 monaten achtmal umgezogen und werden in den nächsten vier wochen noch mal mindestens zweimal umziehen. natürlich haben wir „nur“ koffer und rucksack aber einpacken, wieder auspacken, wieder einpacken und das ganze von vorne ist einfach nervig. jammern auf hohem niveau. für mich persönlich war es trotz allem eine wichtige erfahrung. ich konnte feststellen, dass es mir wichtig ist, einen ort zu haben der, zumindest für einen zeitraum von mindestens 6 wochen, mein rückzugsort ist. deshalb haben wir gemeinsam beschlossen, die nächste unterkunft in einem neuen land (ich verrate später wo es als nächstes hingeht) für längere zeit zu beziehen und von dort aus geplante tages- oder wochenendeuasflüge zu machen. das ist direkt der nächste punkt. 

wenn die realität manchmal mehr kickt, als mir lieb ist.

(arbeits)alltag ist realität. sieben stunden zeitverschiebung sind realität. zeiten ohne projekte sind realität. selbstständigkeit ist realität. nicht dass ich dachte, ich komme an einen anderen ort und alles ist tutti – mir war und ist bewusst, was diese entscheidungen mit sich bringen. trotzdem kann die intensität manchmal (sehr) überwältigend sein. in solchen momenten kühlen kopf zu bewahren, bei mir zu bleiben und mich auf mich, meine bedürfnisse und meine ziele zu konzentrieren hat mir an der ein oder anderen stelle sehr viel abverlangt. auch das ist völlig okay denn das gehört dazu. dies zu akzeptieren, anzunehmen und zu integrieren kostete viel zeit, geduld und kraft. ich bin glücklicher als je zuvor, diesen schritt gegangen zu sein. in den letzten monaten durfte ich so viele, wunderschöne erfahrungen machen und mehr über mich hinauswachsen, als ich mir je hätte erträumen können. diese persönliche veränderung fand bei mir statt und ebenso bei simon. dies wiederum brachte auch innerhalb der beziehung neue herausforderungen mit sich. wir verbringen sehr viel zeit miteinander. zum einen weil die situation ist wie sie ist, zum anderen weil wir schlicht und ergreifend sehr gerne zeit miteinander verbringen. eines der dinge, die ich an unserer beziehung so sehr schätze – die tiefe freundschaft, die uns verbindet. bei so viel gemeinsamer zeit entstehen immer wieder konflikte, die ebenfalls geduldig und mit viel verständnis gelöst werden durften. 

ent-wicklung. ent-faltung.

auch der arbeitsalltag veränderte sich grundlegend. durch sieben stunden zeitverschiebung war und ist das fenster für persönliche gespräche mit kunden, freunden und familie sehr begrenzt und demnach beginnen die neuen tage häufig sehr früh oder sehr stressig. mit dem früh habe ich kein problem und inzwischen konnte ich eine richtig schöne, neue morgenroutine etablieren. im letzten beitrag berichtete ich darüber, dass mir diese umstellung sehr schwer fiel. die stressigen morgende sind die, die oft auch den tag stressig werden lassen. das hamsterrad, in dem ich dann gefangen war. gepaart mit sowieso schon vielen umzügen hätte die zusätzliche „belastung“, die durch das reisen innerhalb ganz méxicos entstanden wäre, für zu viel unruhe gesorgt. aus diesen vielen gründen entschieden wir uns vor ein paar wochen, einfach in playa zu bleiben bis, in erster linie simon, einige große projekte abschließen konnte und die restliche zeit, die wir in méxico haben, fürs reisen zu nutzen. im gegensatz zu simon war der sommer in bezug auf meine projekte sehr ruhig. aus erfahrung weiß ich, dass das jedes jahr so ist. in diesem jahr fühlte es sich anders an weil ich nicht in deutschland war. das verunsicherte mich anfangs extrem. allerdings freundete ich mich schnell mit der ungewohnten situation an und nahm mir die zeit gezielt als pause. statt projekten fing ich wieder an mehr illustrationen zu machen und animierte einige davon. ich hatte zeit blogbeiträge zu schreiben und auf linked in aktiv(er) zu sein. wir machten hin und wieder tagesausflüge unter der woche und ich konnte das in vollen zügen genießen. inzwischen füllt sich mein kalender immer mehr und da das jahresende naht, freue ich mich auf das was kommt und werde in ein paar wochen bestimmt wehmütig an meine kleine pause zurückdenken. 

über playa, pläne und pausen.

jetzt, nachdem ich während des schreibens die letzten wochen noch mal reflektieren konnte, wird mir bewusst wie viel sich verändert hat. wie sehr ich mich verändern habe. und wie sehr sich mein blick auf so vieles verändert hat. mein herz ist voller dankbarkeit, liebe und demut. gleichzeitig freue ich mich auf das, was in den letzten dreieinhalb wochen méxico noch auf uns wartet. mein kopf ist nach wie vor voller ideen und plänen, wohin ich gerne reisen und was ich sehen möchte, wo ich mich im bezug auf meine arbeit hinentwickeln möchte und wie die dinge sich entfalten werden. mittlerweile weiß ich die momente, in denen ich mit mir, meinen glaubenssätzen, denk- und verhaltensmustern konfrontiert werde, sehr zu schätzen. ich durfte erkennen, welche chance darin verbrorgen liegt. die chance darauf, mehr zu mir zu werden. mich in jedem dieser momente ehrlich zu fragen, was ich möchte. mich selbst immer wieder zu hinterfragen und mich noch besser kennen zu lernen. durch all das konnte ich eine neue art der empathie entwickeln, was mir einen ganz anderen und sehr schönen umgang mit meiner umgebung ermöglicht. an manchen tagen fällt es mir noch immer schwer zu glauben, dass all das, was ich gerade erleben darf, meine realität ist. dann bin ich unglaublich demütig, verdammt stolz und sehr dankbar. dankbar dafür meinen weg zu finden und mir das leben zu erschaffen, das mich glücklich macht. gleichzeitig verstehe ich auch immer mehr, wie unterschiedlich die wege sein können, die jeden von uns erfüllen. für jeden menschen, der bereits seine richtung gefunden hat, freue ich mich unfassbar. und jedem menschen, der sich noch unsicher ist wünsche ich von herzen den mut und die möglichkeiten, einfach loszumarschieren.   

bevor ich gleich zum ende komme möchte ich dir noch sagen, was unser nächstes ziel sein wird. ganz sicher ist der genaue noch nicht. es wird auf jeden fall südafrika, unschlüssig sind wir noch ob kapstadt oder johannesburg. ein bisschen traurig bin ich über unseren abschied hier, playa – du warst so gut zu uns. voller dankbarkeit werden wir ende oktober nach südafrika gehen. sicher ist schon jetzt, dass wir wieder kommen. spätestens nächstes jahr, denn hier wartet etwas auf mich. dazu aber bald mehr. 

im zweiten teil stelle ich eine liste zusammen. restaurants, cafes, orte und sonstiges was in und um playa auf jeden fall einen abstecher wert ist. solltest du fragen oder wünsche haben, schreib es gerne ich die kommentare. ich freue mich von dir zu hören. bis ganz bald – versprochen. 

in liebe,
mäd 🫶🏻

mäd’s monthly #02

mäd’s monthly #02

vor ein paar tagen, als simon und ich abends an den strand laufen wollten, fanden wir auf dem weg, der zum strand führt, eine baby-schildkröte. im vorbeilaufen dachte ich erst, da sitzt ein großer käfer auf dem boden, weil diese kleine, wunderbare geschöpf so unfassbar winzig war. ich würde schätzen, sie war nicht größer als eine 1-euro-münze. wir schauten uns um, ob dort noch mehr waren – vielleicht sogar ein ganzes nest, konnten aber weit und breit nichts sehen. also beschlossen wir, sie mit zum meer zu nehmen, da sie vermutlich auf dem weg zum wasser gestört, angegriffen oder irgendwie anders gehindert wurde. am meer angekommen waren wir etwas ratlos, konnten dieses kleine wesen ja nicht einfach in die fluten werfen. wir entschieden uns, sie in der nähe des wasser zwischen angespültem seegras abzusetzen und in der nähe zu bleiben, dass niemand sie zertritt oder eine möwe sie holt. ehrlich gesagt war sie, glaube ich, ziemlich verwirrt und bestimmt auch zu tode verängstigt. eine weile saß sie regungslos auf der stelle und plötzlich marschierte sie los. schnurstracks und zielgerichtet richtung wasser und verschwand kurze zeit darauf aus unserem sichtfeld. es war ein moment, an den mich mit ziemlicher sicherheit noch am sterbebett erinnern werde. mir kamen die tränen und ich war voller dankbarkeit, so etwas erleben zu dürfen und dann auch noch ungeplant und einfach so. die kleine baby-schildkröte, kaum größer als eine weintraube, auf ihrem weg in den großen ozean. 

du fragst dich vielleicht, warum ich die geschichte so ausführlich erzähle. nunja, es ist für mich erst mal ein wunderschönes erlebnis gewesen, die natur so erfahren zu dürfen. als wir da so saßen und die kleine schildkröte beobachteten, die sich auf den weg ins leben machte, begannen meine gedanken darum zu kreisen, wie mutig sie ist. so klein, so unerfahren und trotzdem voller vertrauen, dass das leben einen plan für sie hat. ich meine, wie mutig muss man bitte sein, sich mit dieser „größe“ in die wellen zu werfen? ganz alleine. in dieses riesige unbekannte, dunkle, endlose gewässer. wenn sie darüber nachdenken würde, was alles passieren könnte, würde sie es vermutlich auch nicht mehr tun. mir ist bewusst, dass viele der schildkröten nicht groß werden, die natur hat dafür gesorgt, dass so viele schlüpfen, weil eben nur wenige überleben. trotzdem überlege ich seit dem viel, denke über den sinn des lebens nach und frage mich immer wieder, ob wir menschen uns das leben nicht nötig schwer machen mit all unseren plänen und gedanken und „was wäre wenns“. (ich nehme mich da übrigens überhaupt nicht raus. mein freund nennt mich liebevoll ms. superplan weil bisher sehr viel von meinem leben (voraus)geplant wurde und ich das immer noch sehr gerne mache – neben dem erstellen von einer millionen to do listen, die akribisch abgearbeitet werden)

was ich von einer schildkröte lernen durfte

nun aber zurück zur schildkröte, ihrem mut und der frage, die simon und ich uns auch gestellt haben. (die wisschenschafltiche erklärung findest du am ende des artikels, dann kannst du darüber sinnieren während du das liest). woher wissen die kleinen, frisch geschlüpften schildkröten wo das meer ist? sie schlüpfen, graben sich aus ihrem sandnest an die oberfläche und watscheln dann los. manchmal sind die nester aber ganz schön weit weg vom wasser (habe das extra recherchiert!) oder es ist grade ebbe und der weg deshalb sehr weit. trotzdem laufen die kleinen nie in die falsche richtung. da kommt, meiner meinung nach, intuition ins spiel. natürlich nicht nur, aber es spielt eine große rolle. dieses bauchgefühl, dem wir (leider) meistens viel zu wenig aufmerksamkeit schenken, ist in der natur überlebenswichtig. in den letzten jahren versuche ich, meiner intuition mehr raum zu geben, öfter mal in mich reinzuhören und vor allem mir selbst zuzuhören. um, wie diese kleine schildkröte, den weg in mein persönliches meer zu finden. voller vertrauen und der nase nach. die begegnung war für mich ein reminder, mich (noch) mehr damit auseinanderzusetzen und definitiv eines meiner größten learnings seit ich und wir uns auf dem weg gemacht haben, um die welt zu entdecken. jetzt aber weiter im text – weg von der schildkröte und hin zum update mit ein paar geschichten aus unserem digitalen nomaden leben.

hi, this is mäd’s monthly #02

nach zwei monaten auf reisen würde ich gerne ein kleines life update, ab jetzt die „mäd’s monthly“-reihe, verfassen und für mich ein resümee ziehen, was meine größten aha-momente waren. lustigerweise kann ich das auch super gut auf meine selbstständigkeit übertragen, dazu aber später mehr. legt mich bitte nicht auf monatlich fest. ich gebe zwar mein bestes, hat aber ja schon zu beginn nicht hingehauen. lol. ein „mäd’s monthly“ kann sich auch gut und gerne über mehrere monate ziehen. 😉 gut, dann ist das mit dem namen für diese reihe auch geklärt. versprochen ist versprochen und so. die letzten zwei monate waren, schon mal vorneweg, auf jeden fall sehr intensiv. zu beginn sehr viele abschiede, neues land und komplett andere kultur, fremde sprache und sehr (!) viele neue eindrücke. dazu kamen vier umzüge und drei städte. 

aktuell sind wir zurück in playa del carmen und werden hier auch noch mal eine weile bleiben. der vibe stimmt und es sind immer wieder super coole begenungen mit wundervollen menschen. ganz abgesehen von unserem bachata tanzkurs. tulum war ebenfalls schön, mir persönlich aber ein bisschen zu „drüber“. super viel tourismus und wenig ruhe. ist dafür aber auch tatsächlich der falsche ort. zum ankommen wars aber perfekt für uns, weil auch noch viele, zumindest basics level, englisch sprechen. so hatten wir einen sanften start und konnten in der zeit basic spanisch lernen, um später besser zurecht zu kommen. hier findest du eine übersicht, wie viel ich für 14 tage tulum ausgegeben habe. nach zwei wochen ankommen im neuen leben sind wir für vier wochen nach playa del carmen gefahren und das war richtig cool. wir bewohnten eine klassische wonung in einem condominio etwas außerhalb und waren weit und breit die einzigen weißen. mitten im geschehen und alltag – gab auch mir eine struktur und routine. meistens war um 6:30 schluss mit schlafen weil es zu laut wurde auf der straße. aber wie heißt es so schön: der frühe vogel… zwar gezwungener maßen, trotzdem schön und vor allem sehr produktiv! da ich meistens früh anfangen konnte zu arbeiten, hatten wir abends zeit ins centro zu gehen und unsere neue crib zu erkunden. zu beginn war ich ehrlich gesagt vorsichtig abends zu lange unterwegs zu sein. in playa fühlte und fühle ich mich aber so wohl, dass ich an dieser stelle eine sehr große angst ablegen durfte. dementsprechend schwer fiel es mir dann auch, playa nach vier wochen (wenn auch nur für ein paar tage), zu verlassen. 

laguna de los 7(0) colores • bacalar

es ging anschließend nach bacalar, simon feierte dort seinen geburtstag und wir nutzten die tage um ein wenig zu entspannen. baclar ist ein kleines städtchen, ganz im süden von quintana roo (einer von 32 staaten hier in mexico). sehr verschlafen, wenig tourismus und ein unfassbar schöner und magischer ort. die laguna de los 7 colores, auch die mexikanischen malediven genannt, ist ein herrliches plätzchen. ein kleines paradies auf erden. die lagune wird von sieben umliegenden cenoten gespeist und, der legende nach, kommt ein blauton aus jeder lagune. ich, mit meinem geübten designerinnen-auge konnte mindestens 70 abstufungen ausmachen, aber mir glaubt ja keiner. jedenfalls kann man auf stegen liegen, von dort in die lagune springen und einfach nur sein leben genießen. wir waren unfassbar gut essen und sind tausende schritte durch das städtchen gelaufen. um genau zu sein 85.469 schritte in 8 tagen (den an- und abreisetag abgezogen, da sind wir lediglich faul im bus gesessen). wir lernten dort tolle und auch komplett verrückte menschen kennen und verbrachten ein paar wundervolle tage. das internet war eine mittlere katastrophe, dementsprechend war auch wenig mit arbeiten. stattdessen haben wir uns um zwei hunde gekümmert und in der zeit, in der wir dort waren, ihre hungrigen bäuche gefüllt. zum ersten mal in meinem leben war ich zeugin davon, wie ein frosch versucht hat, eine mindestens 7 cm große schabe zu essen. bilder, die ich nicht mehr aus meinem kopf bekomme. wir sind nachts auf dem nach hause weg einer (sehr großen) schlange begegnet und danach hab ich tatsächlich  weiche knie gehabt – das war wirklich scary. in der regenzeit sind uns in letzter zeit definitiv sehr viel größere tiere begegnet als vorher. 

konfrontation, wachstum und ganz viel innere ruhe

zurück aus bacalar sind wir nun wieder in playa und werden, wie bereits angesprochen, noch eine weile hier bleiben. unser apartment ist in top lage, wunderschön und wir laufen nur 10 minuten bis zum strand. dort ist es herrlich. zwar werden wir auch viel arbeiten in nächster zeit, vor allem neue projekte und akquise stehen an, aber bei der entfernung lohnt es sich auch nur für ein stündchen am strand vorbeizuschauen. ich bin wirklich gespannt, was uns als nächstes erwartet. nach ein paar wochen auf reisen hat sich bei mit jedenfalls schon suuuuuper viel getan. in vielen momenten bin ich unglaublich stolz auf mich und wie mutig ich bin. jeden tag lerne ich dazu, entwickle mich weiter und fühle mich mir selbst näher. ich weiß, das klingt richtig cheesy. genauso fühlt es sich aber oft an. die vielen neuen impulse lassen mich oft an meine grenzen kommen. schließlich darf das auch alles verarbeitet werden, allerdings fordert es mich auf eine schöne art und weise, mich sehr intensiv mit mir, meinen verhaltensmustern und auch ängsten auseinanderzusetzen. die konfrontation ist unausweichlich.

ein beispiel: in deutschland hatte ich, vor allem nachdem wir unseren alten kater zu uns holten, eine – für mich perfekte und sehr strikte – morgenroutine. aufstehen, kater versorgen, kaffee machen, duschen gehen, frühstück vorbereiten, kaffe zu simon ans bett und dann anfangen zu arbeiten. ich habe die letzten wochen wirklich krampfhaft versucht, an dieser routine festzuhalten (den kater ausgenommen, der frühstückt nämlich inzwischen im katzenhimmel). es hat mich extrem frustriert, dass ich es hier nicht so hinbekommen habe. zwar stehe ich auch früh auf, gehe aber meist direkt an den laptop, um die zeitverschiebung bestmöglich auszunutzen. vor einigen tagen ist dann der groschen gefallen und ich etabliere momentan eine neue (morgen) routine. im flow bleiben und nicht zu sehr an dingen festhalten, die vielleicht ausgedient haben. das konnte ich für mich mitnehmen und damit lebt es sich ehrlich gesagt um einiges leichter. 

handy weg und präsent sein

kein tag ist wie der andere – ein krasser kontrast zum alltag, den ich in deutschland hatte. immer wieder stehe ich vor hürden, die ich mir selbst baue (oder in der vergangenheit gebaut habe) und die dürfen nach und nach abgebaut werden. ich genieße es sehr, mich so intensiv mit mir auseinanderzusetzen und fragen zu beantworten, für die es vorher irgendwie keinen raum gab. vielleicht ist es die warme luft oder die viele sonne, die mein hirn (und mein herz) zu höchstleistungen antreibt. oft lasse ich mein handy zu hause wenn wir an den strand oder in die stadt gehen. über vier wochen habe ich mich davor gedrückt, mir hier eine sim karte zu kaufen weil ich unterwegs gar nicht erreichbar sein wollte. ich übe mich in achtsamkeit, laufe einfach drauf los und schaue, wo ich am ende rauskomme. das tut gut und gibt mir die möglichkeit im flow zu bleiben und mich neuen und unerwarteten dingen zu öffnen. das thema achtsamkeit und im moment sein nimmt aktuell viel „zeit in anspruch“ und das ist auch gut so! mal schauen, was bis zum nächsten mäd’s monthly alles passieren wird. auf jeden fall möchte ich aufgreifen, was (oder wen) ich hier „vermisse“ – trotz all dem vielen neuen und schönen was es mir gibt. auch das gehört dazu und es ist voll ok. genau darum gehts ja auch. achtsam sein, auf seine bedürfnisse hören und vor allem auch emotionen als das annehmen was sie sind. 

meine 5 aha-momente (und wie ich sie im business kontext anwende)

  • mach’s einfach: ich weiß, es ist immer dieselbe leier. hätte mir vor einem jahr jemand erzählt, was ich ein jahr später machen würde, hätte ich ihm (oder ihr) den vogel gezeigt. aber wie in mäd’s monthly #01 erwähnt, wollte ich irgendwie mehr. und das „mehr“ ist der eine schritt „mehr“, die eine meile „mehr“, das kleine bisschen „mehr“. es ist das tun. gründe gibts immer dagegen – aber auch immer dafür. und unter uns, ich finde auch jetzt immer noch gründe dagegen. die erfahrung ist aber so schön, dass es viel mehr gründe dafür gibt. und zurück geht immer. du findest nur raus, ob du wieder „zurück“ willst, wenn du mal woanders warst oder was anderes gemacht hast als sonst. 
    das „mach’s einfach“ für mich als selbstständige lässt sich folgendermaßen adaptieren. zweierlei ansätze. zum einen „mach’s einfach“, es wird dich weiterbringen. auch wenn du auf manche kleinigkeiten keinen bock hast (sie aber dem großen ganzen dienen), dann brings hinter dich. meine buchhaltung zum beispiel. ist nicht die schönste arbeit, muss aber halt einfach gemacht werden. zum anderen ist es das „mehr“. auch hier „mach’s einfach“ es bringt dich weiter. geh einen schritt „mehr“, eine meile „mehr“, als alle anderen.
  • talk to strangers: fühlt sich immer noch komisch an, wird aber auch immer besser. mir fiel es bisher super schwer, mit fremden zu sprechen. bzw. sie von mir aus anzusprechen. solltest du das bisher noch nicht getan haben – gut gemeinter rat, tu es! natürlich nicht jeden, verlass dich einfach auf dein bauchgefühl. und es kommen echt interessante gespräche dabei heraus. einfach mal drauf einlassen, auch wenn du random angesprochen wirst. 
    same im business. mit der bachata tanzlehrerin war ich kaffee trinken, da sie ebenfalls reist und als illustratorin/texterin arbeitet. vor dem treffen war ich sehr nervös weil das gespräch auch auf englisch stattfand. im nachhinein alles super. austausch beruflich und privat (und dann auch noch gemeinsamer tanzkurs) war richtig schön. oder du lernst vielleicht eine verrückte kanadierin kennen, die ein cafe mit dir in bacalar eröffnen möchte, diese geschichte aber vielleicht ausführlich an anderer stelle. das würde wirklich den rahmen sprengen. im flow bleiben und augen und ohren offen halten (sowieso überlebenswichtig als selbstständige). und persönliches wachstum ist garantiert!
  • ab und an dinge tun, die einem angst machen: selbstverständlich heißt das nicht, dich unnötig in gefahr zu bringen. eher so kleinigkeiten wie bei mir „alleine zur wäscherei gehen und der dame (die super schnell spanisch spricht) versuchen richtig zu antworten.“ oder „einfach mal fremde leute am steg an der lagune anzusprechen, um mit ihnen einen richtig nice nachmittag zu verbringen.“
    auch in der täglichen arbeit immer mal wieder den inneren schweinehund überwinden. vielleicht bewirbst du dich doch auf das projekt, dass du „als zu groß für dich“ erachtest? oder du postest das erste youtube video von dir? es wird sich lohnen!
  • achtsamkeit: auch dieser begriff ist vielfach verwendet worden und in aller munde. deshalb an dieser stelle meine persönliche erfahrung. eckhart tolle war vor einigen jahren mein einstieg. leben im jetzt, wahrscheinlich die schwierigste aufgabe für viele von uns. ich übe noch immer sehr viel und fleißig aber ich werde besser und es wird irgendwann einfacher, schwöre! für mich funktioniert es am besten, wenn ich draußen bin (je mehr in der natur, umso besser) und schaue was ich alles entdecken kann. ameisen, bienen, lustige bäume und so weiter und so fort. die natur begeistert mich und lässt mich gleichzeitig demütig werden. wie durchdacht und schlau so vieles ist, wird einem oft erst auf den zweiten blick klar. es holt mich zurück zwischen all der arbeit und erreichbarkeit und ich kann mich an kleinigkeiten so sehr erfreuen. genau das lässt mich im moment sein und tut richtig gut.  in pools ist es übrigens meine mission, alle insekten vor dem ertrinken zu retten. mein superheldinnenname: bädmäd.
    der schönste aspekt, der sich daraus für die selbstständigkeit ergibt ist, dass ich viel entspannter bin. mich in achtsamkeit zu üben beruhigt mich und meine grundstimmung wird positiver. ich kann meine umgebung klarer wahrnehmen und sehe so (auch in konfliktsituationen) den mensch hinter der emotion. das lässt mich situationen besser einordnen und entsprechend handeln. 
  • intuition: ein begriff über den sich streiten lässt. gibt es intuition oder ist es einbildung? für mich gibt es definitiv die intuition. und je mehr ich mich darauf einlasse, desto mehr kann ich sie wahrnehmen. es ist diese kleine stimme, der man viel zu selten lauscht und sich am ende denkt: hätte ich doch von anfang an auf mein bauchgefühl gehört. dieser innere kompass ist da und er leitet dich. das heißt nicht, das gehirn auszuschalten und sich blindlings überall hineinzustürzen. eher bedeutet es, einen kurzen moment in das gefühl reinzuspüren, dass in (unbekannten) situationen auftritt und die innere sicherheit zu haben, dass da was ist, das uns hinweise gibt und worauf wir uns immer verlassen können. wie die kleine schildkröte, die ganz genau weiß, wo der weg zum wasser ist obwohl sie noch nie dort war. 
    im business kontext bedeutet das für mich, mich auf das gefühl zu verlassen, wenn ich das erste mal mit meinem gegenüber spreche. fühlt sich die verbindung gut an? würde eine zusammenarbeit mit dieser person für mich in frage kommen? auch wenn ich mir diese frage mit nein beantworten würde, ist es eine wichtige erkenntnis gewesen und stärkt meine selbstsicherheit, mich auf mich und mein gefühl verlassen zu können. wenn es wirklich passt und ich ein gutes gefühl habe ist das später auch im ergebnis sichtbar, was wiederum für mehr zufriedenheit bei mir und meinem gegenüber sorgt und das fundament für erfolgreiche zusammenarbeit und herausragende ergebnisse bildet. 

am ende noch die auflösung, wie schildkröten ihren weg ins meer finden. über ihren inneren kompass nehmen sie die minimalsten veränderungen im magnetfeld wahr und wissen daher ganz genau in welche richtung sie gehen müssen. also eigentlich auch nichts anderes als „ein dumpfes bauchgefühl“. was lernen wir daraus? öfter mal kurz innehalten und diese leise stimme etwas lauter werden lassen. sie ist da, um uns zu unterstützen und den weg zu zeigen. 

bis zum nächsten mäd’s monthly. bleib gesund und munter! 

in liebe, 
mäd